Es scheint ein Paradox, dass Singapur voller Tauchschulen ist. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn die meisten Tauchschulen sind auf Einheimische ausgerichtet und bieten Tauchkurse an, die teilweise im Pool stattfinden und teilweise in den beiden Nachbarländern Malaysia (z.B. in Dayang oder auf Tioman) und Indonesien (Bintan). Der Aufwand um jedoch dahin zu kommen, lohnt sich eigentlich nur für Einheimische und Expats. Wer ohnehin als Tourist unterwegs ist, sollte zum Tauchen lieber von vornherein bessere Tauchreviere aufsuchen, zum Beispiel in Thailand, Indonesien oder Borneo (Sipadan).
Tauchausflüge von Singapur aus
Pulau Bintan liegt auf der südlichen Seite der Singapore Strait und ist mit der Fähre von Singapur aus leicht zu erreichen. Die Tauchschulen in Singapur bieten Tagesausflüge dorthin an, doch es ist vermutlich sinnvoller, 2 bis 3 Tage ein Hotel auf Bintan zu nehmen, um die Unterwasserwelt in Ruhe zu erkunden. Das gleiche gilt auch für die malaysischen Ziele, insbesondere für die schöne Insel Tioman. Zu den beiden benachbarten Inseln Dayang und Aur im Johor Marine Park werden oft auch „Live Aboards“ angeboten, d.h. es geht mit einer Yacht von Singapur dorthin und die Taucher schlafen an Bord. Lohnenswert ist dies vor allem für Wracktaucher, denn um die Insel Aur liegen viele interessante Wracks.
Tauchen um Ghost Island
Eine Alternative für alle, die beim Tauchen keine allzu hohen Ansprüche an die Unterwasserwelt stellen, ist Pulau Hantu (Ghost Island), eine Insel südlich von Sentosa mit schönen Stränden und intakten Korallenriffs. Problematisch ist hier einerseits die Sicht und andererseits die Strömung. Da Pulau Hantu nicht weit von Singapurs riesigen Raffinerien und Häfen liegt, kann die Sicht je nach Wetter und Strömung durchaus gegen Null tendieren. Die starke Strömung in der Singapore Strait macht zudem vielen Schwimmern, Schnorchlern und Tauchern zu schaffen. Dennoch lohnt sich ein Tagesausflug nach Ghost Island für alle, die nur nur einen Tag tauchen wollen.
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Tauchgänge um Kusu Island
Die drei kleinen Inseln Lazarus, St. John’s und Kusu Island galten bis vor einigen Jahren noch als gute Tauchreviere in Blickweite der Skyline von Singapur. Allerdings geht es mit dem Korallenriffen hier allmählich bergab. In Kusu wurde eine beliebte Lagune erst kürzlich durch den Zusammenstoß zweier Schiffe mit Öl überspült und verseucht. Dazu wird immer wieder Müll aus Singapur angespült. Mittlerweile wurde zwar wieder „aufgeräumt“ und es gibt noch immer einiges unter Wasser zu sehen, doch so wirklich empfehlenswert zum Tauchen ist Kusu nicht mehr.