Singapur besitzt eine der erfolgreichsten Wirtschaften der Welt und hat derzeit das weltweit dritthöchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, dessen Wert auf etwa 318,9 Milliarden SGD geschätzt wird. Das Wachstum der Wirtschaft liegt bei 5,8%, die Inflationsrate dagegen bei nur 1,5% und die Arbeitslosenquote bei 1,9%.
Etwa 67,4% der Wirtschaftsleistung entfällt dabei auf den Dienstleistungs- und Bankensektor und 32,6% auf die Industrie. Neben Dienstleistungen werden vor allem elektronische und chemische Erzeugnisse exportiert, während das Land andererseits auf den Import von Bodenschätzen und Rohstoffen angewiesen ist.
Die wichtigsten Handelspartner für Singapur sind die Nachbarländer Malaysia und Indonesien, sowie Hongkong, China, Japan und die Vereinigten Staaten. Der Hafen von Singapur ist der zweitgrößte Hafen der Welt (nach Bruttoregistertonnen) und einer der wichtigsten Umschlagplätze für Güter in Asien. Eine ähnlich große Bedeutung kommt auch dem internationalen Großflughafen Changi zu.
Die Entwicklung der Wirtschaft von Singapur
Als Singapur 1965 von Malaysia aus der Union geschubst wurde, stand die Insel vor einer riesigen wirtschaftlichen Herausforderung: Die Arbeitslosigkeit lag bei 14 Prozent und 70% der Einwohner lebten in hoffnungslos überfüllten Wohnvierteln, viele von ihnen in größter Armut. Die Hälfte der Bevölkerung konnte nicht einmal lesen und schreiben.
Ein beispielloses Programm zur Stärkung der Wirtschaft und zur Bildung der Bevölkerung führte dazu, dass die Wirtschaft jedes Jahr um rund 8,0% wuchs und sich bereits in den 80er Jahren rund 80% aller Einwohner zur Mittelschicht zählen durften. Zwar erlebte das Wirtschaftswachstum während der großen Krise in Südostasien in den 90er Jahren einen leichten Dämpfer, doch seit dem geht es wieder aufwärts.
Die wichtigsten Geschäftszweige des Landes
Eine große Rolle spielt die Herstellung von elektronischen Geräten, die etwa 48% der gesamten Industrieproduktion von Singapur ausmachen. Weitere wichtige Zweige der Wirtschaft sind die Biotechnologie, Chemie und Telekommunikation. Das Land gehört außerdem zu den wichtigsten Finanzzentren der Welt, geriet jedoch in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik. So wurde dem Stadtstaat vorgeworfen, korrupten Regierungen das Verstecken von Geldern zu erleichtern und globalen Unternehmen Steuerschlupflöcher zu gewähren.
Mit vielen Ländern und Wirtschaftsräumen bestehen internationale Handelsabkommen, darunter mit der European Free Trade Association (den Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein) und mit den USA.
Bei ausländischen Arbeitnehmern und auch bei superreichen Unternehmern ist das Land aufgrund der niedrigen Besteuerung sehr populär – so sind selbst auf hohe Einkommen nur 20% Einkommensteuer zu zahlen, während Einkünfte aus Kapitalgewinnen gar nicht besteuert werden.
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